Dienstag, 16. August 2016
Warum dein Pferd dich mag
Das schöne an Pferden ist, sie lehren uns besser Menschen zu sein.

Und warum?

Dein Pferd mag dich nicht weil du heute dein neues Hemd trägst, ein Mercedes fährst und eine tolle neue Anbauwand gekauft hast.

Es mag dich im Hier und Jetzt für alles, was du in diesem Moment für es bist, in der Summe deiner Köpersprache und deiner mentalen Verfassung.

Die Dinge die Pferde an uns mögen werden Menschen an uns lieben.

Autehntisches Handeln, Dinge die man möchte auch so meinen und sie durchziehen (nicht durchsetzten!), fokusiert sein, im Moment leben, Situationen einschätzen und handeln.
Souverän sein, offen sein, querdenken und alles im Fluß lassen.

Für Führungskräfte, Menschen sozialer Einrichtungen und Ärzte gehört für mich die Weiterbildung am Pferd zum Pflichtprogramm, wer am Pferd versagt hat am Mensch nichts verloren.

Und Pferde haben keinen "hohen" Anspruch.
Zwölfjährige Mädchen können sie führen, lenken und ihnen sagen "wo es lang geht".
Weil sie natürlich sind.

An Pferden und Kindern sehe ich immer, wie sehr wir uns zurückentwickeln wenn wir erwachsen werden.
Kinder können viele Dinge mit Pferden viel besser als Erwachsene.

Pferde mögen uns für ganz elementare Dinge.

Wenn dein Pferd dich mag wirst du auf einem guten Weg sein ein guter Mensch zu werden.

Was sich nicht darin misst, dass du es fütterst und es dir gehorcht weil du es zwingst, sondern weil du mit ihm nahezu alles Gelernte zu jeder Zeit und an jedem Ort umsetzten kannst, ohne dass es widersetzlich wird.

Ihr seid ein Team über das man im Stall spricht. Ihr zieht nicht aneinander, ihr boxt euch nicht weg. Dein Stick liegt locker in der Hand, dein Pferd folgt dir frei, deine Zügel und Schnekelhilfen sieht man nicht obwohl du ohne Gebiss und Sporen reitest. Alles an euch und euren Bewegungen ist weich und fließend. Keine verbale Dauerbeschallung, ihr versteht euch weil ich euch lest.
Draußen oder am Platz, in der Halle, ihr gebt immer das selbe Bild ab. Keine mechanische Einwirkung auf das Pferd, lockere Zügel, weiche Übergänge.

Pferde sind wunderbare Trainer.
Übe dich in den Dingen für die dein Pferd dich mag und du wirst eine Bereicherung sein für deine Mitmenschen.

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Warum wir Wissen nicht immer anwenden können
Warum bringt mir all mein Wissen welches ich bei anderen Pferden anwenden kann, mit einem Fingerschnippen, bei meinem Pferd oft nichts?

Genau aus dem Grund warum ich bei meinem Kunden stehe.

Man blockiert sich wenn es um Emotionen geht.
Wenn Emotionen und Verstand sich einen ungleichen Kampf liefer.

"Das Pferd müsste jetzt eigentlich aber ich merke es kann nicht, aber aus Respekt sollte es aber ... ! "
"Ach, mach ich das auch richtig? Die anderen sagen immer ich solle es so oder so tun ..."
"Oh wie die wieder kucken!"
"Nein nein, das haben wir schon immer so gemacht!"
"Aber ich habe doch sonst niemanden, mein Pferd ist mein Partnerersatz, mein Ventil, mein Zeichen der Freiheit weil ich selbst so unfrei bin!"

Solche und unendlich viele Themen belasten unseren Kopf und am Ende gewinnt die Emotion weil sie etwas natürlicheres und ursprünglicheres ist. Ein Impuls.
Und alles Wissen ist weg.
Dann schaltet sich wieder der Kopf ein, dann bewertet man.
Beschuldigt sich, maßregelt sich oder erhebt sich über den Rest.

Tja, das alles ist der Preis der Verstandesherrschaft die wir uns seit Generationen züchten.

Wissen ist Macht, das ist wahr.

Aber Wissen ist ein Werkzeug, nicht mehr.


Ich behaupte noch immer steif und fest, wer eine ungetrübte Intuition hat braucht keinen Trainer, keinen Lehrer und keinen der ihm hilft es richtig zu machen.
Denn was richtig ist ergibt sich aus der Natürlichkeit.
WENN man dann wissen möchte wie ein korrektes Schulterherein aussieht, dann kann man sich das zeigen lassen. Aber auch da zeigt einem die Intuition wieder ab wann es für das eigene Pferd reicht. Also ob, wann, wie oft.

Wenn wir also verlernen authentisch zu sein, uns nicht reflektieren wollen um wieder authentisch zu werden und all unsere in der Kindheit erworbenen Schuld- und Sühnemuster, die Herrscher- und Opferrollen ablegen wollen um aus uns zu agieren und nicht nur in unserem Muster zu reagieren, bleiben wir schlechter Nebendarsteller in unserem Leben.

So hart das klingt und so weit es verbreitet ist, die Wahrheit richtet sich nicht nach er Anzahl der Menschen die an sie glauben, wie es so schön heißt.

In einer Pferdeherde gibt es keine Gedanken an morgen.
Es gibt eine Handlung und es gibt eine Konsequenz.
Sehr runtergebrochen.

Aber so sollten wir wieder die Fähigkeit erlangen zu leben, zu reflektieren und aus uns heraus Dinge zu tun die wir wirklich wollen, benötigen und die uns wachsen lassen.
Wenn wir beginnen nur noch zu ragieren auf Job, Kontostand, Kollegen, Hobby, Kinder, Partner dann haben wir uns verloren.

Das Wissen kann erst zur Anwendung gelanden wenn wir uns klar darüber sind, wer wir sind und was wir wollen.
Dann wird es ein Erfahrungswissen und das wir Intuitiv aktiviert weil es als sinvoll gewertet wird im Überlebensmuster.

Blockiere ich mich also am Pferd durch die Themen aus den vergangenen Beiträgen, kann ich nicht authentisch sein. Dann wäre noch am authentischten gewesen weinend neben meinem Pferd zu stehen und zuzugeben, dass ich überfordert bin, zu sehen woher der Schmerz kommt und ob es wirklich mit meinem Pferd zutun hat.

Ein Werkzeug kann nur richtig angewendet werden wenn der Anwender dazu in der Lage ist.
So kann Wissen auch nur durch einen ungetrübten Geist wirken.

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Wo war unser Problem?
Beim Mensch, wie immer. :-)

Schön das über sich selbst zu schreibem.
Das Problem lag bei mir.

Ich hatte nicht die richtige Haltung, ich hatte kein Bild das zu meinem Ziel gepasst hat und ich hatte keine Vision mehr.

Wer keine Vision mehr hat wird lahm und genervt.

Ich habe keine wirklich sinvolle Energie in die logische Lösung des Problems gesteckt, ich war emotional zu nah am Schmerz des Misslingens und ich habe keine schnelle Besserung gesehen.

Ich war mental gegen mein Pferd.
Und das ist der Anfang vom Ende.

Dein Pferd ist immer perfekt, stolz, ruihg.
Genau wie du es magst.
Und zwar zu allererst in deinem Kopf!

Wem das zuviel Esoterikkram ist, die Gegenseite der Esoterik ist die Physik behaupte ich frech.
Die Quantenphysik oder die Wissenschaft der Neurologen.

Wenn du einen Gedanken hast, beeinflusst er unweigerlich deine Köperspannung.
Dein Muskel reagieren und darauf reagiert dein Pferd. Sie sind Meister in Bezug auf Köpersprache und werden merken wenn du den Strick etwas doller packst weil du Angst hast sie ziehen gleich.

Heißt NICHT, seid nicht vorrausschauend.

Das ist ein schmaler Grat von Zeit zu Zeit.

Weil man trotzdem immer versuchen muss realistisch zu sein.

Ich sag nicht:
Hui, jetzt hab ich ein tolles Bild und einen Plan, wir gehen jetzt 1,5 Stunden spazieren! Und dann reißt mein Pferd sich los und rennt Heim.

Das Pferd gibt die Schritte vor.

Eins, zwei Meter vom Hof runter.
Stress?
Ja.
Aushaltbar?
Ja.
Ok. Kurz bleiben, wieder zurück.
Morgen vielleicht drei Meter.

"Move closer, stay longer" nenne das die Parellianhänger.
Dazu gibt es ein schönes Buch, allerdings nur in englisch.

So gehen auch Pychologen bei der Phobieauflösung vor.

Das wichtiste ist, eine Stufe zu erreichen in dem das Pferd nicht nur noch in die Panik schaltet.

Bzw. der Mensch! ;)

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Dienstag, 12. Juli 2016
A tribute to - Max -
Mir kam heute die Idee ein paar Pferde aus meinem Leben zu ehren die mich besonders berührt haben.

Ich weiß nicht warum ich gerade mit Max beginnen möchte aber da es mich überkommt hier ein kurzer Abstecher zu einem braunen Pferd.

Max ist inzwischen geschätzte 19 und ich habe ihn mit 15 kennengelernt. Ein eher unscheinbarer Hafi-Warmblutmix.
Er kam als Einsteller zu uns auf den Hof, bzw. er sollte.
Um genau zu sein habe ich Max als das Pferd in Erinnerung, welches ich am längsten verladen habe.

Die Besitzerin ward des Muttersglücks selig und wollte ihr Pferd nun umstellen damit er umsorgt ist. Selber verladen ging nicht mehr, der Mann der Max auch kannte hat nach 6(!) Stunden aufgegeben das Pferd in den Hänger zu bekommen.

Anruf, ob ich ihn verladen könnte.
Was man nicht macht ist einen Verladevorgang abbrechen wenn nicht etwas wirklich wichtiges passiert.
Ähnlich den USB Sticks die man nicht rauszieht wenn ... ach ihr wisst was ich meine!
Max ging, nach allerhand Aktionen von denen er nicht müde wurde sich immer neue auszudenken, nach 4 Stunden auf den Hänger.
Vier Stunden.
Und dabei sei erwähnt, es gab keine Helfer, keine Longen oder scharfe Zäumungen. Nur mich, ein Stallhalfter, einen Führstrick.

Und da ich sehr stur sein kann ;) hat er nach 4 Stunden gesagt:
Naaa gut! Dann eben rein in den Hänger!

Und das Besondere:
Er war dabei keinen Moment besonders böse oder blöd, gefährlich oder übergriffig. Er hatte ein Ziel und das hat er sehr strikt verfolgt. Nämlich nicht verladen zu werden.
Nähe zum Hänger war eine kleine Stufe in der Wiese, ein Miniabhang. Max stieg immer wenn ich zu viel Druck am Halfter gemacht habe, hat sich dann umgedreht und ist weggerannt. Mit mir am Strick. So fanden wir uns diverse Male am Boden des Walls, da wir immer mal wieder zusammen "runterpurzelten". Auf den Beinen, nicht so dramatisch. Aber das Gesicht von Max Besitzer sprach Bände! :D

Schnitt - Max steht bei uns im Stall, ich habe den Auftrag mich zu kümmern.
Erster Tag, Max geht mit in die Halle. Tor zu, er steigt!
Hoppla, na dann besser auf den größeren Sandplatz.
Tor zu, er stiegt!
Ah, Halfter ab, besser ist das ...
Max rennt wie ein Irrer auf dem etwas zu tiefen Sandplatz im Kreis und plötzlich macht er im Galopp einen sauberen Überschlag bzw. Purzelbaum!
Einfach SO!
Zack, über die Schulter abgeroll nahtlos zum Stehen gekommen und weiter gerannt. Quasi als fließende Bewegung. Judopony!?
Naja. Aufgedreht der gute Bube!

Max in den Stall gebracht, wir hatten einen Putzstall mit Ständern, ehemaliger Wanderreitbetrieb der die Ständer zum Fertigmachen der Pferde behalten hatte da praktisch.

Ich gehe kurz weg, der Panikhaken war anscheinend nicht richtig zu oder alt.
Ich komme zurück, Max weg!

Jo. Auch gut.
Das braune Pferd auf der anderen Straßenseite welches mir auffiel war also gar nicht der Neue der Nachbarn (sie hatten auch Pferde) sondern Max ...
Also, ab dafür!

Pferd seit einem Tag am Hof, Orientierung ganz schlecht wenn noch nicht eingelebt.

Suchtrupp los, Besitzerin angerufen.

Max hat einen ganz tollen Weg über Wiesen genommen hinen in ein Tal auf einem Weg der leider an einem Hang endete ...
Rechts steil runter, links steil hoch, letzter Hufabdruck an der Kante ...
Aber weiterer Hufabdruck in Gegenrichtung!
Gut, brauner!

Lange Rede, Max wurde gefunden und war ab diesem Tag eines der mit der größten Leichtigkeit zu reitende Pferd welches ich je reiten durfte!
Wir waren nur im Gelände, aber dafür jeden zweiten Tag über Monate hinweg.
Kein Trecker, kein Hund, kein Rad, kein Fels, kein Abhang, Wasser, See konnte dieses Pferd verunsicher.
Schritt, Trab, Galopp - Hoch, runter, links, rechts -
Mit Handpferd, ohne, wir waren viel allein unterwegs.
Nichts!
Die Besitzerin hatte sich übrigens aus Mangel an Sätteln "die ihm passen" dazu entschlossen das Pferd nur mit Pad und Steigbügeln zu reiten. Verloren hat er mich nur einmal beim Galopp um eine scharfe Kurve als das Lamfellpad gerutscht ist. Die Gruppe der wir folgten fand es überflüssig mir voher zu sagen, dass wir gleich im Galopp eine 90Grad Kurve nehmen. Alle anderen mit Sattel versteht sich ...
Ansonsten hatte ich mit diesem Pferd nie ein Problem!

Beschrieben habe ich das Pferd bekommen mit:
Bremst im vollen Galopp auf der Wiese und frisst -
geht nicht über Brücken -
kann sehr speziell sein -
Wurde mal mit Motoradanzug und Mo.- Helm trainiert weil er sich nicht untergeordnet hat!?
Diverse RBTs abgesetzt durch Bocken -
Ich weiß den Rest gar nicht mehr ...

Wir hatten eine ganz wundervolle Zeit in meiner alten Heimat und ich bin Max sehr dankbar, mir ein so treuer Gefährte gewesen zu sein.
Als wir weggezogen sind blieb Max zurück und ist inzwischen bei neuen Besitzern mit denen er noch immer ins Gelände geht, er durfte in diesem Stall bleiben.

Danke Max für all die Stunden allein im Wald, mit Begleitung, mit meinem eigenen Buben als Handpferd.
Es war ein Genuß auf deinem Rücken!

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Good intentions
Heute war ich bei einer Kundin die mir ganz Beispielhaft verdeutlicht hat, was ich häufig predige.

Es kommt meist nicht darauf an was man tut, sondern wie man es tut.
Die geistige Haltung bestimmt die Handlung bzw. deren Wirkung.

Ohne viel Worte zu verlieren damit es anonym bleibt, es gab nichts und rein gar nichts an der Art und Umsetzung bzw. den Gedanken und Vorsätzen zu bemängeln, aber trotzdem waren ganz elementare Dinge nicht gegeben und versäumt worden bzw. durch den Fokus auf anderes "überlagert". Die Ideen war richtig, die Umsetzung hat nicht gestimmt. Und nicht, weil sie nicht gut war, weil die geistige Haltung es dem Pferd erschwert hat das zu erfüllen, was es erfüllen sollte.

Es kann also eine noch so gute Absicht dahiner stecken, Kompetenz und Erfahrung. Wenn man nicht lernt sein Pferd zu lesen und Grundlagen der Pferdepsyche zu beachten und in der Arbeit mit dem Tiere zu verankern, kommt man auch ans Ziel aber manchmal mit viel mehr Aufwand und Verletzungen als nötig ...

Und so ist es leider ein alltägliches Bild, dass die besten Dinge beabsichtigt sind, wir Menschen aber viel zu wenig Details beachten die einem Herden- und Beutetier so wichtig sind.

Körpersprache = Haltung (innen wie außen)

Ich kann es nicht oft genug sagen, lernt eure Pferde zu lesen und immer mal einen Schritt zurückzutreten um nicht Betriebsblind zu werden. Es ist fairer, einfacher und nicht zuletzt für das Pferd viel nachvollziebarer was ihr wollt.
Wenn ihr euch unter Kontrolle habt und erst dann versucht, das Pferd zu kontrollieren!

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Seelengefährte
Mein Blogname.
Warum?
Weil Pferde für mich Seelengefährten sind.
Aber nicht nur Pferde.
Wenn ich sehe wie viel Freude ich dabei habe meinen Katzen beim Spielen zuzusehen, wie ich quietschen könnte wenn sie eingekullert auf der Couch liegen.
Wie die Pfote wegsteht, die Öhrchen anliegen!
Aaahhhh und jetzt frissts und schmatzts so lieb!
Ja, das ist Liebe. Jede Bewegung bringt einen in Verzückung!
WEIL SO NIEDLICH IST!^^
Ein kleines Kunstwerk auf vier Beinen, nie hätte ein Mensch so etwas entwickeln können. Er kann nur züchten mit dem was gegeben ist. Also sind es uns ebenbürtige Lebewesen die aus unserem Stoff gemacht wurden.

Seelengefährte, weil sie nicht nur mein materielles Leben bereichern, wie auch? Durch tote Mäuse als Geschenk oder Fell auf der Kleidung. Nein, die Seelenebene sprechen sie an und sind mehr als Katze oder Pferd.
Tiere wirken aus sich selbst heraus, man muss sie nicht färben, tunen, neue Software installieren. Lediglich Erziehung darf man ihnen angedeihen lassen wenn sie unter Menschen leben, damit sie weder sich noch andere gefährden. Im Lebensplan von Hund & Katze gibt es keine Autos bzw. Straßen. Alle anderen Lebewesen sind zum angreifen und fressen oder davor flüchten. Wenn Tiere vorzeitig verenden hat es meist mit Menschengemachtem zutun. Straßenverkehrt, Fütterung, Haltung, Umgang.
Ich schweife ab ...

Aber neben den Tieren möchte ich auch die menschlichen Seelengefährte benennen.
Gestern Abend hat mir ein menschlicher Seelengefährt durch sein Wirken gezeigt, dass man als tiefgründiges Wesen nicht länger lebt, aber mehr.
Wir haben, obwohl beide dazu in der Lage, gar nicht viele tiefgrüdige Themen angeschnitten. Auf der Heimfahrt habe ich mir dann gedacht:
"Wo ist der Unterschied, ob man nun tiefgründig ist und oberflächlich-tiefgründig redet oder ob man oberflächlich ist und oberflächlich redet?"
"Hm, nirgendwo ..."
Warum also anders sein?
Das hat mich traurig gemacht, mit anderen Menschen nicht das Potential zu nutzen und dann doch wieder nur "zu schwätzen". Was ist also anders?
Als ich heute von einem Kundentermin heimgefahren bin, viel es mir dann wie Schuppen von den Augen.
Tiefgründige Menschen können oberflächlich reden, sind sich dessen aber bewusst und können auch anders.
Oberflächliche Menschen sind oberflächlich und mehr nicht, selbst wenn sie wollten, es würde sie erstmal viel Anstrengung kosten die geistige Weite zu erreichen.
Das sich bewusst sein, das SELBST-bewusst-SEIN ist anders und daher erstrebenswert.
Denn man kann wenn man möchte, weil man weiß, dass man kann.

Jeder hat Seelengefährten, ob Tier oder Mensch, die einem zu rechten Zeit an die Seite gestellt werden, man darf ihr Potential erkennen und es lebendig werden lassen!

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Freitag, 8. Juli 2016
Auf die Fahne schreiben
Brot und Spiele nannten es die Römer.
Fußball und Aldi nennen wir es in der Neuzeit.

Es ist mir zuviel dagegen zu sein, denn dagegen sein bedeutet Energie an die/den ungewünschte Sache/Zustand zu verschwenden.
Daher nennen wir mich keinen Fußballgegner, sondern einen Fußballignoranten.

In Wirklichkeit allerdings reizt es mein Gemüt diesen Maßstab der Volksverblödung zu beobachten und daran zu erkennen wie tief wir sinken.

Was pauschal und überzeichnet klingt, darf euch gerne zum Nachdenken anregen.

Wir leben in einer Zeit in der wir unsere Nachbarn, Familie und Freunde vernachlässigen. Und zuletzt auch uns selbst.
Und damit meine ich nicht ihm Rahmen der zeitlichen Zuwendung, sondern der emotionalen.
Wer weiß noch was seinen Nebenmenschen wirklich bewegt.
Wieviel verbergen wir unter dem Deckmantel der Oberflächlichkeit, einfach weil es bequem ist.

Fußball ist ein schöner Indikator für die geistige Verblendung der Massen in Deutschland.
Wir haben (gefühlt) "kein Geld" um Kriegsflüchtigen zu helfen und Angst vor den Folgen der vielen Fremden im Land, erfreuen uns aber an einem Sport bei dem Menschen dafür bezahlt werden, einem Lederball auf einer Wiese hinterherzurennen.
Beim Rennsport argumentiere viele noch, es diene "dem Fortschritt und der Forschung" die Autos zu testen.
Entschuldigt zwar keinen Hobbyrennsport aber gut.
Beim Fußball allerdings habe ich manchmal das Gefühl, irgendwer hat gesagt:
"Mal sehen wie dumm die Menschen wirklich sind, bringen wir sie dazu eine völlig sinnfreie Tätigkeit zu feiern. Dann warten wir wie lange es dauert bis sie es merken wie nutzlos es ist."
Und aus dem Test wurde ein Selbstläufer.

Und warum? Weil Fußball so wunderbar oberflächlich ist!
Anstatt über wahre Befindlichkeiten zu reden können völlig sportbefreite Menschen plötzlich stundenlang über einen Sport sprechen, den sie selbst nie betrieben haben.

Und was ist der Reiz?
Sich endlich auch mal auszuleben!
Dazu gehört wie ein Urviech brüllen ohne sich dumm anschauen lassen zu müssen. Zu trinken und pöbeln.
Oder sich, im ganz subtilen Umfang, einfach mal zu erlauben die Emotionen freizulassen.
Und das wäre noch der beste Fall.

Ist ja nur Fußball, sind ja nur 90 Minuten ...

Tja, manch einem würde es gut tun sich alle paar Tage eine Doku von 90 Minuten anzusehen, zumindest alle zwei Jahren, um nach 46 Jahren Leben auf dieser Erde mal festzustellen, dass Kühe gar nicht automatisch Milch geben sondern dazu schwanger sein müssen oder ihr Grillfleisch sechs Monate ohne Sonne und Frischluft auf Spaltböden hauste.

Aber das ist leider nicht interessant und weniger bequem ...
Also kümmert man sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben und schaut Fußball.

Das Phänomen wird meines erachtens jedes Jahr schlimmer, da den Menschen immer mehr der Halt in wahren Werten fehlt, man sucht Ersatzbefriedigungen.
Das gilt natürlich nicht für alle, aber die Zahl der nicht Fußballspieler die ganz plötzlich ab 21 Uhr nicht mehr ansprechbar sind ist erschreckend.

Was sagt das über uns als Konsumenten?
Wir haben die Macht darüber die Welt zu ändern.
Würde keiner mehr zum Fußball gehen würden auch keine völlig überbezahlten Spieler mehr für Unsummen von Vereinen abgelöst werden.

Hier denke ich wieder an unsere Ärzte und unser Sozialsystem.
Derjenige der dein Kind durch eine Herz-OP rettet wird vielleicht sein Lebtag lang nicht soviel verdienen wie ein Fußballer der über ein Stück Rasen sprintet.

Und wir sind so dumm und schauen zu, kaufen Fahnen und Werbeartikel, horten uns zusammen und entwickeln eine Konsequenz wie ich sie für keinen Weltkindertag o.ä. Themen von dieser dumpfen Masse kenne.

Aber:
Mein Leben ist sooo belastend, da brauche ich doch ein bisschen Ablenkung und beim Fußabll kann ich so toll hirnlos abspannen!

Brot und Spiele meine Lieben.

Billigfleisch und Sportveranstaltungen ohne Sinn und Verstand.

Und ja, es ändert etwas einen neuen Weg zu gehen und nicht mehr der Masse zu folgen.
Systemschafe haben wir ausreichend, ich würde mich über mehr Originale in der Menschheit freuen!
Tiefgründige, Denker, Freigeister.
Kein brüllender Mob der sich über ein Tor mehr freut als über die allabendliche Rückkehr des gesunden Partners oder der Kinder.
Einmal möchte ich einen Vater sehen, der seinen Sohn so empfängt nach der Schule als wäre eben ein Tor für sein Land gefallen!
"Yeah, du bist zurück und du bist gesund!"
Mit einem Sprung an die Decke.

Die Kinder kennen die Spielernamen und Abläufe der Spiele, den Baum im Garten aber können sie nicht mehr bestimmen.

Vermessen sind wir geworden, vermessen und geisteskrank.
Dafür kann ich keine freundlicheren Worte finden.

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