Mittwoch, 24. August 2016
Freundschaft
Ich stelle immer wieder mit Schrecken fest wie wenig echte Freundschaften noch gelebt werden!

Ich kenne Abhängigkeiten, Bequemreder und Komfortzonennutzer, Energievampiere und Tatiker.
Aber Menschn die sich mögen weil sie sich selbst und dem anderen helfen wollen zu wachsen sind sehr selten geworden wie ich finde.

Vielleicht gerade deshalb, weil sich die meisten selbst nicht mehr richtig kennen ...

Es geht nicht darum einen anderen zu erziehen, aber jemanden gerade als Freund zu sagen wo seine Schwächen sind und wie man ihn empfindet in seinen ungeklärten Themen ist ein großer Liebesdienst.

Man sieht sich selbst nicht von aussen und hat es daher schwer sich immer selbst richtig einzuschätzen und zu ändern.

Kritik kann man sehr liebevoll und fruchtsam verpacken -
und wenn das nicht hilft darf ein Freund auch mal den Dampfhammer herausnehmen!

Ich erinnere mich grad im Moment an die Geschichte eines Austeigers der bei einer Bank eine Führungsposition hatte und dann noch durch Spekulationen an der Börse zu noch mehr Geld und Macht gelangte.

Bis seine Freunde ihm sagten:

"Du hast begonnen dich in ein Arschloch zu verwandeln!"

Weiterhin war er durch den vielen Stress chronisch krank mit sehr wenig Besserung durch schulmedizinische Hilfe.

Heute lebt er gesund und glücklich mit seiner Frau auf einer Almhütte und betreut Gäste.

Was wie ein Märchen endet ist eine Tatsache. Leider sieht das Ende aber nicht immer so aus und der erste Teil bis zur Einsicht ist leider traudiger Alltag auf unserer Welt.

Geld und Macht zählen mehr als Lebenszeit und Selbstbestimmtheit.

Wer viel Geld hat hat auch gleichsam viele Möglichkeiten sich Komfort zu erkaufen - aber eben keinen Charakter!

Was mich zu einem weiteren Zitat führt:
"Es mag sein, dass Geld den Charakter verdirbt aber ich habe noch nicht gesehen, dass der Mangel an Geld in verbessert hat."

Es gibt auch sehr viel reiche Menschen die teilen, spenden und einfach tolle Projekte starten.

Ich spreche von der Art Mensch die in ihrer Oberflächlichkeit gefangen ist und deren höchster Freundschaftsdienst darin besteht beim gemeinsamen Kaffee die oberflächlichen Themen zu wälzen und die Opferrolle des anderen zu hegen & zu pflegen.

Das hilft niemandem, ist aber bequemer als zu sagen:

"Du Arschloch bist doch selber schuld, dass die Alte weg ist!" :-)

Ja, das ist jetzt nicht so fein, aber wer kennt nicht die Trennungsgespräche mit den Beweihräucherungen der Freunde die einem zwar gerne sagen würde man wäre ja auch daran beteiligt. Es ist ihnen aber zu unbequem oder zu uninteressant es zu benenne wie es ist.
Leider ist der noch größere Teil der Menschen so gestrickt, dass er wirklich nicht sieht dass der Mensch gegenüber selbst Schuld an seinem Zustand ist weil es:

1. Seine Verantwortung ist eine Beziehung tragfähig und glücklich zu erhalten und rechtzeitig zu merken wann das kippt
2. Er alt genung ist das selbst zu entscheiden und zu sehen
3. Nicht dazu gezwungen wurde diese Beziehung zu führen


Wirklichen Trost ist angedacht bei Todesfällen, Unglücken, schwerwiegenden Einschlägen die das Leben verändern.
Aber das gejammer und gesabber was "Freunde" so oft teilen ist nichts weiter als das gegenseitige Aufrechterhalten krankmachender Muster.

Auch da darf man gerne mal in sich gehen und überlegen:
Wie oft jammere ich? Sind es wirkliche Probleme?
Was habe ich schon dafür getan?

Sage ich meinen Freunden was ich denke? Wenn ja, nehmen sie es an und ändern etwas oder saugen sie mich sprichwörtlich nur aus?

Werde ich benutzt oder benutze ich?

Mehr als 2-3 gute Freunde kann man meines Erachtens nicht haben.

Denn es ist ein enormer Aufwand einena anderen Menschen so gut zu kennen, dass man weiß wie er ragiert, was ihn belastet, was ihn freud und dann noch die Zeit zu haben das mit ihm zu durchleben.

Hier ein Test:

Wie ist die Augenfarbe eures besten Freundes?
Was isst er am liebsten?
Was war eins der schilmmsten und schönsten Erlebnisse in seinem Leben?
Was hört er gener für Musik?
Was macht seine Arbeit aus, was tut er in seiner Freizeit?

Schriebt euch ein paar Fragen auf und nehmt den Zettel mit zum nächsten Treffen, wie oft lagt ihr richtig?

Und ein kleiner Tipp, Menschen ändern sich.
Die größte Herausforderung ist nich das wissen von Daten & Fakten sondern sich weiterhin in die selbe Richtung zu entwickeln oder zu akzeptieren, dass der andere sich in eine ganz andere Richtung entwickelt!

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Selbstregulation
Ein Thema welches ich bei nur sehr wenigen Menschen als geklärt bzw. ausgeglichen sehe und ein so schön weites Feld! :)

Ich war sehr impulsiv weil ich an anderen Stellen viel zu spät reagierte.
Habe ich Trinity an einer Stellen zuviel durchgehen lassen wurde ich dementsprechend heftiger seinen Aufdringlichkeiten ein Ende zu setzen.

Das gleiche ist es beim Umgang mit Menschen.

Erziehung als z.B. Höflichkeit, alte Muster wie z.B. Angst vor Ablehnung halten uns davon ab uns offen kundzutuen.
Abgrenzung fällt uns schwer, zumindest im richtigen Moment. An anderer Stelle schlagen wir dann um uns weil es "reicht".

Auch hier sind die Pferde wunderbare Lehrer.

Denn zu spät strafen ist genauso sinnlos wie zu früh loben und umgekehrt. Strafen ist bei mir ein deutliches, lautes Nein evtl. begleitet mit zuppeln am Strick. Ich rede nicht von Schlägen!

Wir brauchen ein wirklich gutes Timing im Umgang mit Pferden und ...
... im Umgang mit Menschen!

Im Umgang mit uns selbst!

Was hält uns also davon ab einmal direkt zu sagen:
Du, das fand ich aber eben schräg, wieso hast du das gemacht/gesagt?
Oder zu loben! Auch Menschen sind nicht lobresistent, ganz im Gegenteil.

Das gesunde Gleichgewicht macht es aus.

Denn was beim Triggern alter Muster hinzukommt ist die Bewertung. Kann ich jemanden nicht direkt sagen was mir nicht passt und schlucke ich es herunter wird beim Ausbruch noch eine Bewertung folgen.
Das machst du wei ...!
Besser wäre direkt zu fragen warum jemand etwas tut.

Auch wenn man es sich manchmal schwer vorstellen kann weil manch ein Mensch besonders viel Wert auf den Schein nach aussen legt geklärt, ruhig oder gelassen zu sein können auch solche Menschen damit reagieren alte Muster zu bedienen. Wenn man sie dann nach dem Warum fragt wird ihnen bewusst. Oder sie wissen es nicht mal, beziehen Themen mit ein die nichts mit dem Moment zutun habe.

Eine schöne Trainingsaufgabe für Menschen mit sog. Problempferden:

Wie gut ist meine Selbstregulation?

Sage ich rechtzeitig was ich empfinde, liebevoll ohne bewertend und strafend zu wirken oder schlucke ich und leide in mich hinein?

Wir oft stehe ich nicht für mich ein?
Und wer bekommt das dann ab wenn andere mich gängeln?

Oder sammel ich den Druck gar und werde krank?

Beobachtet euch, benennt eure Grenzen und steht dazu!
Viele Mitmenschen werden sich abwenden die eure Schwächen für sich genutzt haben und andere werden euch genau dafür lieben, weil ihr sagt was ihr fühlt und wie ihr behandelt werden wollt!

Und dabei ist es keine Schade auch mal deutlich zu werden wenn jemand es nicht einsieht euch plötzlich als emotionales Spielzeug zu verlieren.
Auch deutliches Grenzensetzen gehört zum Leben.
Und wenn sich die Wege dann trennen, so macht es Platz für einen neuen Mensch der euch zu schätzen weiß.

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Der Schlüssel
Die zwei Tage Training hätten diesen Schlüssel zu einem viel ruhigeren Pferdewesen nicht ergeben wenn ich nicht zuerst auf mich geachtet hätte!

Wie heißt es so schön:

Dein Pferd spiegelt dir so lange deine unerlösten Themen bis du sie anerkennst und auflöst.

Was war das Störfeld bei Trinity?
Die Selbstregulation.

Was war mein Problem?
Die Selbstregulation.

Das was mir bei Kundenpferden problemlos von der Hand geht ist beim eigenen Spiegelpferd schwer anzunehmen.
Klar, habe ich ein Kundenpferd sehe ich in erster Linie sein Spiegelbild und nicht meins.

Also, die Lösung lag in meiner Haltung, meinen Bilder und meinen Bewegungsabläufen.

Der Spaziergang gestern ging auch nicht dirket entspannt los aber ich habe mich nicht mehr in den Kreis der Angst und Panik begeben. Ich habe an mir und mit dem Pferd geübt, nicht jedem Impuls nachzugeben (und sei es nur in Gedanken!) Hier geht es nicht darum das Pferd zu schlagen, wenn ich von Impulsen nachgeben rede.
Alleine der Gedanke das Pferd würde dies oder das tun ist schon zuviel. Denn damit öffnet man der Gegebenheit die Tür.

Was bitte wieder nicht heißen soll ihr meldet euch nun beim nächsten Distanzritt an weil ihr habt ein so tolles Bild! Oder ihr führt morgen den unhändelbaren Hengst der Stallbesitzerin mal eben auf die Koppel!

Wir haben uns unter Kontroll oder schöner: Sind im Einklang mit uns selbst. Und dann sehen wir wie unser Pferd reagiert und bauen unsere Kommunikation aus.

Wir testen, warten Reaktionen ab und versuchen den Rahmen immer mehr zu erweitern.

Das geht dann unter Umständen sehr schnell, aber sind doch sehr viele kleine Schritte.
Ein gelaufener Weg besteht aus einzeln getätigten Schritten.

Und springen kann man nur soweit man dazu befähigt ist.

Seid realitisch, versteht das Thema welches euch euer Pferd zeigt und lauft los!

Dabei geht es nicht darum eine Lektion zu durchhecheln sondern sie entspannt zu durchschreiten.

Stolz und mutig! :)

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